Abstract
‘Militanz’ as moralised political violence has been applied by the radical Left since the 1960s, but has scarcely been defined in academic literature. In the particular West German context, ‘Militanz’ has been restricted to attacks against objects rather than persons, in contradistinction to the terrorist attacks of the 1970s. The Autonomist movement has further theorised this concept through the caveat of the ‘threeAntis (racism,sexism,capitalism), against which they consider theirviolence to be morally justified. This article offers a genealogy and definition of this 1990s Autonomist ‘Militanz’ by relying on extensive archival research and oral histories collected within the Hamburg Rote Flora Autonomist milieu. It then interrogates both this concept and the group’s claims to moral authority by working within the Autonomists’ own conceptual definition to apply ‘Militanz’ categorically to a riot during the 2017 G20 summit. The article disentangles the various ideological factions who took part in this riot, and challenges media discourses that the Rote Flora Autonomists were responsible. However, it also concludes that ‘Militanz’ as a purely ‘Anti’ stance cannot legitimate moralised violence without offering any affirmative definition of appropriate political action, lest all violence become acceptable ‘Militanz’.
‘Militanz’ wird seit den 1960er Jahren von linksradikalen Bewegungen verwendet, ist aber kaum in der wissenschaftlichen Literatur definiert. Insbesondere im westdeutschen Kontext wurde als ‘Militanz’ betrachtet, was gegen Objekte gerichtet war, im Gegensatz zu den Terroranschl¨agen der 1970er Jahre, welche sich gegen Personen richteten. Die autonome Bewegung hat dieses Konzept durch den Vorbehalt der ‘drei Antis’ (Rassismus, Sexismus, Kapitalismus) weiter ausgearbeitet, gegen die sie ihre Gewaltanwendung als moralisch gerechtfertigt ansieht. Dieser Artikel bietet eine Genealogie und Definition dieser autonomen Militanz der 1990er Jahre, indem sie sich auf umfangreiche Archivrecherchen und Interviews st¨utzt, die im Umfeld des autonomen Rote Flora Kulturzentrums gesammelt wurden. Indem dieser Artikel diese Konzepte von Militanz gem¨aß den Definitionen der autonomen Bewegung anwendet, werden diese und die Anspr¨uche der autonomen Bewegung auf moralische Autorit¨at im Kontext der Krawalle anl¨asslich des G20-Treffens im Jahre 2017 erforscht. Dieser Artikel entwirrt die verschiedenen ideologischen Lager, die an den Krawallen teilgenommen haben und erkundet, warum gerade die Flora Gruppe in den Medien als hauptverantwortlich f¨ur die Krawalle dargestellt wurde. Der Artikel kommt aber auch zum Schluss, dass ‘Militanz’ als eine reine ‘AntiHaltung’ die moralisierte Gewalt nicht legitimieren kann, ohne eine angemessene politische Handlungsweise zu affirmieren. Sonst k¨onnte alle Gewalt als ‘Militanz’ akzeptabel werden.
‘Militanz’ wird seit den 1960er Jahren von linksradikalen Bewegungen verwendet, ist aber kaum in der wissenschaftlichen Literatur definiert. Insbesondere im westdeutschen Kontext wurde als ‘Militanz’ betrachtet, was gegen Objekte gerichtet war, im Gegensatz zu den Terroranschl¨agen der 1970er Jahre, welche sich gegen Personen richteten. Die autonome Bewegung hat dieses Konzept durch den Vorbehalt der ‘drei Antis’ (Rassismus, Sexismus, Kapitalismus) weiter ausgearbeitet, gegen die sie ihre Gewaltanwendung als moralisch gerechtfertigt ansieht. Dieser Artikel bietet eine Genealogie und Definition dieser autonomen Militanz der 1990er Jahre, indem sie sich auf umfangreiche Archivrecherchen und Interviews st¨utzt, die im Umfeld des autonomen Rote Flora Kulturzentrums gesammelt wurden. Indem dieser Artikel diese Konzepte von Militanz gem¨aß den Definitionen der autonomen Bewegung anwendet, werden diese und die Anspr¨uche der autonomen Bewegung auf moralische Autorit¨at im Kontext der Krawalle anl¨asslich des G20-Treffens im Jahre 2017 erforscht. Dieser Artikel entwirrt die verschiedenen ideologischen Lager, die an den Krawallen teilgenommen haben und erkundet, warum gerade die Flora Gruppe in den Medien als hauptverantwortlich f¨ur die Krawalle dargestellt wurde. Der Artikel kommt aber auch zum Schluss, dass ‘Militanz’ als eine reine ‘AntiHaltung’ die moralisierte Gewalt nicht legitimieren kann, ohne eine angemessene politische Handlungsweise zu affirmieren. Sonst k¨onnte alle Gewalt als ‘Militanz’ akzeptabel werden.
Original language | English |
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Pages (from-to) | 529-558 |
Number of pages | 30 |
Journal | German Life and Letters |
Volume | 71 |
Issue number | 4 |
Early online date | 10 Sept 2018 |
DOIs | |
Publication status | Published - Oct 2018 |
Externally published | Yes |
Fingerprint
Dive into the research topics of '‘Militanz’ And Moralised Violence: Hamburg's Rote Flora And The 2017 G20 Riot'. Together they form a unique fingerprint.Profiles
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Ali Jones
- Research Centre for Peace and Security - Assistant Professor Research
Person: Teaching and Research